Matomo Analytics

Was ist Matomo und was kann ich damit tun?

Matomo ist eines der wichtigsten Webanalyse-Tools und eine beliebte Alternative zu Google Analytics.
Aufgrund aktueller Datenschutzbestimmungen und den damit verbundenen Problemen und Schwierigkeiten, gerade bei Nutzung von Google Analytics, gewinnt Matomo aktuell immer mehr Beliebtheit bei Websitebetreibern.

Bis Januar 2018 war Matomo eher als Piwik bekannt.
Einer der Vorteile an Matomo ist, dass man es selbst hosten kann.
So hat man die volle Kontrolle über die erhobenen Trackingdaten und kann sein Hostingsystem und somit auch seine Website datenschutzkonform einrichten.

Vorteile von Matomo

Grundlegend bietet Matomo als Webanalyse-Tool eine große Reihe an Vorteilen für die Messung der Online-Performance.

Einer der größten Vorteile von Matomo ist wohl die vollständige Kontrolle über die erhobenen Tracking-Daten.
Das Matomo System kann auf dem eigenen Server installiert werden, wodurch sämtliche erhobenen Tracking-Daten und Anfragen auch an diesen versendet werden.
Hierdurch wird sichergestellt, dass die erhobenen Daten nicht von Dritten verwendet werden können.
Somit erleichtert dieser Vorteil die Gestaltung der Datenschutzerklärung und erlaubt es uns, Matomo DSGVO-Konform einsetzen zu können.
Dies befreit uns somit auch möglicherweise von der Opt-In-Pflicht für Matomo.
Alternativ kann Matomo auch in der Matomo-Cloud als Cloudbasierte Lösung verwendet werden.

Wichtig: Da Matomo auf dem eigenen Server gehostet werden muss und dementsprechend Ressourcen benötigt, bieten wir bei HostPress Matomo nur für unsere Managed Server Kunden an.

Der zweite Vorteil von Matomo ist, dass es ohne größeren Aufwand ohne Cookies betrieben werden kann.
Hierdurch verliert man zwar einige Analysemöglichkeiten, jedoch profitieren wir ohne Cookies von einer besseren Nutzerakzeptanz, gerade im Bezug auf Datenschutz.

Der dritte Vorteil von Matomo ist die kostenlose Verwendung.
Es gibt zwar verschiedene, kostenpflichtige Plugins und Services, welche man zur Ergänzung verwenden kann, jedoch kommt man mit der Basisversion von Matomo schon sehr weit.
Deswegen können wir nur empfehlen, Matomo zuerst einmal auszutesten, bevor man sich für andere, kostenpflichtige Erweiterungen oder andere Webanalyse-Systeme entscheidet.

Als vierten Vorteil haben wir die wohl sehr übersichtliche und aufgeräumte Oberfläche.
Hier findet man sich schnell zurecht und kann auf wertvolle Analysen zurückgreifen.
Durch einige sehr sinnvolle Features wie z.B. dem frei konfigurierbaren Dashboard und dem Echtzeit-Besucher-Log legt Matomo hier noch einmal eine Glanzleistung hin.

Auch als Vorteil zu beachten ist, dass Matomo deutlich seltener von Adblockern blockiert wird im Vergleich zu anderen Webanalyse-Tools. Somit erhält man durch die Nutzung von Matomo eine deutlich bessere Datenqualität in den Reportings.

Vergleich von Matomo mit Google Analytics

Im Vergleich zu anderen Analytics-Tools hat Matomo international nur einen Marktanteil von wenigen Prozent.
Durch die strengen Anforderungen an den Datenschutz und die DSGVO liegt dieser in Deutschland natürlich höher, gerade im Vergleich zu Google Analystics.
Dies liegt zum einen daran, dass man bei Verwendung von Matomo seine Trackingdaten im Blick hat, zum anderen aber auch daran, dass diese erhobenen Tracking-Daten nicht mit anderen Marketing-Produkten geteilt werden.

In der folgenden Tabelle können wir uns einen Überblick über die wesentlichen Unterschiede zwischen Matomo und Google Analytics ansehen:


MatomoGoogle Analytics
Kostenfaktor?Kostenlos (+ teilweise kostenpflichtige Plugins und Support)Kostenlos (es gibt außerdem eine kostenpflichtige Version Google Analytics 360)
DSGVO-Konform?Durch volle Datenkontrolle und eigenes Hosting + Einsatz ohne Cookies optimalNicht optimal, da Verarbeitung und Weitergabe der Daten durch Google Analytics
Limitierungen?Keine Limitierungen10 Mio. Hits je Property je Monat, 100.000 Hits je User je Tag, 500 Hits je Session
Tracking ohne Cookies?Ja, Zusammenführung zu Sessions durch automatisches FingerprintingJa, die Zusammenführung zu Sessions muss jedoch manuell durchgeführt werden
Qualität der Daten?OptimalBlockade durch Adblocker kommt regelmäßig vor
Bedienungsfreundlichkeit?Durch einfache und übersichtliche Strukturierung optimalEtwas mehr Vorkenntnisse nötig
Sampling?NeinAb 500.000 Sessions (bzw. 100 Mio. in Google Analytics 360)
Screenshot: Tabelle mit den wichtigsten Unterschieden zwischen Matomo und Google Analytics
Welche Systemvoraussetzungen werden dafür benötigt?

Auf den Stand von Juni 22 aufgelistet, benötigt Matomo folgende Systemvoraussetzungen:

  • Ein Webserver wie z.B. Apache, Nginx, Ils, LiteSpeed, etc.
  • PHP 7.2.5 oder höher
  • MySQL 5.5 oder höher (empfohlen 5.7 oder höher)
  • PHP-Erweiterungen: pdo, pdo_mysql
  • Bis 100.000 Seitenaufrufe monatlich: 1 Server für Matomo und Datenbank mit 2x CPU, 2 GB Ram, 50 GB SSD
  • Bis 1 Mio. Seitenaufrufe monatlich: 1 Server für Matomo und Datenbank mit 4x CPU, 8 GB Ram, 250 GB SSD
  • Bis 10 Mio. Seitenaufrufe monatlich: 2 Server für Matomo und Datenbank mit je 8x CPU, 16 GB Ram, 100 bzw. 400 GB SSD
  • Bis 100 Mio. Seitenaufrufe monatlich: 4 Server für Matomo und Datenbank mit je 16x CPU, 16 bzw. 32 GB Ram, 100 bzw. 1.000 GB SSD, load balancer, CDN empfohlen
  • Mehr als 100 Mio. Seitenaufrufe monatlich: 5 Server für Matomo und Datenbank mit je 16x CPU, 16 bzw. 32 GB Ram, 100 bzw. 1.000 GB SSD, load balancer, CDN
  • Matomo ist PHP basiert und verwendet als Datenbank eine MySQL-Datenbank
Entwicklung von Matomo

Matomo wird unter der GPL-3.0+- Lizenz entwickelt und läuft auf der aktuellen Version 4.12.0.
Wie oben bereits erwähnt gibt es hier den Vorgänger Piwik, welcher seit 2007 betrieben wird.
Neben Matomo gibt es auch ebenfalls noch Piwik Pro, welches jedoch mit der Entwicklung von Matomo nichts zu tun hat. Es bietet jedoch Support und Features für Matomo an.
Die Entwicklung von Matomo wird von InnoCraft geleitet. Dieser bietet auch kostenpflichtigen Support für Matomo und die kostenpflichtige Matomo Cloud-Version.

Unterstützung und Support kann man entweder im Matomo-Support-Forum oder bei einer Matomo-Agentur finden.

Piwik Pro von dem Entwickler Clearcode bietet ebenfalls eine kostenlose- und eine Enterprise-Lösung an.

Wo sich Matomo on-Premise, Matomo Cloud und Piwik Pro unterscheiden, siehst du weiter unten.

Erweiterungen für Matomo

Matomo bietet für sein Tool einen eigenen Matomo-Marketplace. Hier kann man zahlreiche Plugins und Addons finden, mit welchen sich Matomo als Tool erweitern lässt. Im Marketplace lassen sich sowohl kostenpflichtige, als auch kostenlose Plugins und Addons für Matomo finden.

Empfehlenswerte kostenlose Erweiterungen für Matomo wären diese Plugins:

  • Provider: Diese Erweiterung ergänzt uns Matomo mit dem Analyseobjekt „Internetprovider des Users“.
  • Referrers Manager: Das Plugin erlaubt uns die manuelle Konfiguration von Suchmaschinen und sozialen Netzwerken in Matomo bzw. den Matomo Einstellungen.
  • Marketing Campaigns Reporting: Durch dieses Plugin erhöhen wir die von Matomo erfassten Kampagneparameter von 2 auf 8. Ebenfalls können wir durch diese Erweiterung einige weitere Kampagnenanalysen im Matomo-Dashboard einsehen.



Möchte man eher kostenpflichtige Erweiterungen oder Plugins nutzen, sind diese empfehlenswert:

  • Multichannel Conversation Attribution: Durch dieses Plugin erweitern wir unser Matomo mit Multi-Channel-Analysen und Attributionsmodellen zu einem Preis von 79€ jährlich.
  • Custom Reports: Das Plugin fügt Matomo die Möglichkeiten hinzu, individuelle Reportings und Analysen zu erstellen, welche die vordefinierten Analysen gut ergänzen. Erhältlich ist das ganze zu einem Preis von 199€ jährlich.
  • Funnels: Mit diesem Plugin können wir Matomo um die Goal-Funnels erweitern, welche Google Analytics recht ähnlich sind. Der Preis dafür startet bei 179€ jährlich.
Matomo in der Praxis

Das Matomo Dashboard, also die Benutzeroberfläche ist schlicht gehalten und sehr aufgeräumt. Dadurch findet man sich schnell zurecht und wird als User nicht überfordert. Wie auch bei anderen Analyse-Tools besitzt Matomo bereits zahlreiche vordefinierte Standardanalysen. Durch benutzerdefinierte Dashboards kann sich jeder User seine Elemente übersichtlich anordnen.

Screenshot: Matomo Dashboard



Möchte man nun tiefer in die Materie von Matomo hinabsteigen, kann man durch die Navigationselemente im linken Bereich diverse Darstellungs-, Filter und Exportfunktionen bedienen.
Die Sortierung der Analysen wurde durch thematische Bereiche umgesetzt, wie z.B. E-Commerce oder Besucher.

Seine Ziele kann man bei Matomo direkt in der Analyseansicht konfigurieren. Durch einen Klick auf das Zahnrad im oberen, rechten Eck findet man viele weitere Einstellungen.
Auch verschiedene Segmente und Zeiträume für die Analysen lassen sich durch die Dropdown-Menüs im oberen Bereich der Anzeige verwalten und auswählen.

Matomo vs. Matomo Cloud vs. Piwik Pro

Bei soviel Auswahl an verschiedenen Versionen von Matomo und Piwik geht der Überblick schnell verloren.
Zwar basieren beide Webanalyse-Tools auf dem gleichen Grundgerüst, doch sind es unterschiedliche Produkte.

Vorgestellt haben wir hier hauptsächlich Matomo, ein kostenloses, open-source Webanalyse-Tool, welches sich On-Premise auf dem eigenen Server hosten lässt und mit kostenlosen und kostenpflichtigen Plugins erweiterbar ist.

Neben Matomo gibt es hier jedoch auch eine cloudbasierte Lösung (Matomo Cloud) und Piwik Pro.

Die Matomo-Cloud Lösung läuft unter dem SaaS (Software-as-a-Service) Prinzip und wird von Innocraft direkt angeboten. Hierdurch muss man Matomo nicht selbst hosten, sondern bekommt dies als cloudbasiertes Hosting bereitgestellt.
Die Funktionen von Matomo und Matomo Cloud sind im wesentlichen gleich. Diverse Unterschiede gibt es z.B. beim Rohdatenexport. In dem Matomo Cloud Paket sind bereits einige kostenpflichtige Plugins enthalten, welches preislich ab 19€ im Monat startet.

Mit Piwik Pro dagegen erhält man ein vollständiges Tracking-System, aufgebaut auf der Basis von Matomo, welches als Produkt von Clearcode entwickelt wurde.
Im Vergleich zu Matomo direkt hat dies einen erweiterten Funktionsumfang und bietet eine angepasste Benutzeroberfläche. Hier bekommt man sowohl eine kostenlose, als auch eine Enterprise-Version geboten.

Bezogen auf das DSGVO Thema und auch bezugnehmend auf das aktuelle, sehr kritische Thema Datenschutz muss Matomo (nicht Matomo-Cloud oder Piwik Pro) ganz klar am unkritischsten bewertet werden.
Gerade durch das Hosting auf dem eigenen Server kann man die Verwendung von Cloud-Anbietern wie AWS zu 100% ausschließen.

Zuletzt geändert: 18. Oktober 2022

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